Freitag, 28. Dezember 2018

Zwei Wochen in Kambodscha


Von Ho Chi Minh City ging es Freitagnacht um 24 Uhr, den 14.12. mit dem Nachtbus nach Phnom Penh. Das sollten eigentlich nur so 6 Stunden Fahrt sein. Wir kamen etwa gegen 2 Uhr dort an und irgendwie ging es nicht so richtig vorwärts. Ich wachte immer mal auf und fragte mich warum der Bus immer noch steht. Irgendwann bekamen wir mit, dass die Grenze erst 6 Uhr öffnet. Das hat dann aber alles ewig gedauert, bis da alle mit ihrem Reisepass endlich durch waren. Keine Ahnung, was die Mitarbeiter immer alle machen. Da fehlt die deutsche Effizienz 😅. Aber gut, im Amt in Deutschland ist Effizienz ja auch noch kein Begriff. 😂 Im Endeffekt kamen wir erst gegen 11:30 Uhr in Phnom Penh an. Dort liehen wir uns dann Fahrräder aus und schauten uns die Stadt an, die uns auch echt gut gefallen hat. Sehr sauber (zumindest im Vergleich zu Saigon) und für Verhältnisse in Kambodscha weit entwickelt. Das Essen fanden wir auch lecker und es war endlich mal wieder etwas Abwechslung zum vietnamesischen Essen. Wir gingen auf den Night Market und fanden ein hervorragendes Curry Gericht. Danach suchten wir eine Bar, in der wir das Vietnam gegen Malaysia Spiel schauen konnten. Aber irgendwie wussten die Kambodschaner nix davon. Wenn sie Fußball zeigten, waren es irgendwelche europäischen Mannschaften. Hä? Wen interessiert das denn in Asien. Da hätte ich vom Nachbarland mehr erwartet. Na gut, dann blieb also nur das Streamen über mein Handy. Das war natürlich so gar nicht aufregend. Vietnam gewann mit 2:0 den Cup und ich war etwas traurig das ganze nicht in Saigon miterlebt zu haben, die Vietnamesen sind mit Sicherheit durchgedreht 😂. Gegen 22 Uhr fuhren wir wieder mit dem Nachtbus - Diesmal nach Siem Reap. Christoph hatte nicht mehr so viele Tage bis zu seinem Flug und so wollten wir noch besonders viel in der kurzen Zeit schaffen. In Siem Reap kamen wir morgens um 5 an und liefen dann erstmal 3,5 km bis zum Hostel. Eigentlich mach ich das immer so. Das spart Geld, da Taxis und Tuk Tuks teuer sind und man bleibt halbwegs fit. Im Nachhinein meinte unsere Hostelbesitzerin, dass sie einen kostenlosen Abhol-Service haben. Na toll, 😑 angeblich konnte sie uns nicht erreichen, aber sie hatte definitiv meine Mail Adresse. Egal. wir liehen uns dann bei ihr Fahrräder für 2 Tage aus um so die komplette Anlage an Tempeln um Ankor Wat zu erkunden. Immerhin waren die Räder for free. Mit den Rädern war es super, weil man so ziemlich unabhängig sehr viel schaffen konnte. Die Tempel waren echt cool und vielseitig, mit beeindruckenden Verzierungen, bei denen wir uns echt fragten, wie das entstanden ist. Da gab es viel zu entdecken und ich machte mal wieder tausende Fotos. Am zweiten Tag standen wir extra zeitig auf (4:45) um vor Sonnenaufgang in Angkor Wat zu sein. Das ist eine typische Szene, die gefühlt jeder Fotografieren will. Und da standen auch hunderte Leute. Die Chinesen waren besonders schlimm. Warum brauche ich denn dafür 2 Spiegelreflexkameras und eine Digitalkamera? Ich meine, wo war denn sein Smartphone und sein Tablet. Mit 3 Kameras kriege ich doch nicht genug Bilder. 🙈 Naja, ich hab es irgendwie geschafft nach vorne zu kommen und auch einige ziemlich schöne Fotos gemacht. Danach ging es dann erstmal frühstücken. Dummerweise ist auf dem Weg das Kettenglied an meinem Rad kaputt gegangen. Was nun? Kein Problem: Per Tuk Tuk ließ die Hostelbesitzerin uns ein neues Rad bringen. Das nenn ich Service. So konnte es dann weiter durch die Tempelregion gehen. Aber 2 Tage, an denen wir jeweils 50km per Rad/Fuß zurückgelegten, haben uns dann auf jeden Fall gereicht. Wir hatten auch gefühlt alles gesehen. Abends waren wir immer schön im Pool entspannen und lecker Streetfood essen. Nach diesen 2 Tagen fuhren wir dann mit dem Nachtbus Montagabend wieder nach Phnom Penh. Wir kamen wieder so früh an, dass wir uns den Sonnenaufgang über der Stadt anschauen konnten und machten danach einen Ausflug zu den Killing Fields. Das war harte Kost: Die Killingfields in Pnomh Penh ist eine von vielen Gedenkstätten für die Opfer aus der Schreckensherrschaft und dem Völkermord durch die roten Khmer. Ein sehr interessanter, aber wesentlich erschreckender und trauriger Ausflug. Das musste man erstmal sacken lassen, sollte man aber definitiv anschauen, wenn man dort ist. Den restlichen Tag fuhren wir mit dem Fahrrad umher und abends hieß es dann leider Abschied nehmen, denn irgendwer muss ja arbeiten 😁. Und so ging Christophs Flug nach Deutschland zurück. Von den ersten 4 Nächten in Kambodscha, verbrachten wir also 3 im Schlafbus. Das ist mal eine gute Quote 😅.
Ich blieb noch eine Nacht in Phnom Penh, hatte dort alleine aber gar keine Motivation noch irgendwas zu tun und fuhr am nächsten Tag für 3 Tage nach Kampot. Die Straße dorthin war katastrophal, verstaubt und voller Schlaglöcher. Bisher kannten wir ja nur die gut ausgebaute Straße zwischen Siem Reap und Phnom Penh und dachten immer, Mensch, die Straßen hier sind ja gar nicht so schlecht, aber da wurde ich dann eines besseren belehrt. In Kampot gefiel es mir aber richtig gut. Es war eine kleine, sehr gemütliche Backpacker-Stadt und ich hatte ein cooles Hostel mit Pool und Roof-Top-Bar. Ich schaute mir am ersten Tag den Bokor Nationalpark an. Dafür war ich über 85km alleine mit dem Moped unterwegs, da war ich echt stolz auf mich. 😎 Der Nationalpark ist auch noch sehr schön anzuschauen. Aber leider haben die Chinesen den Park gekauft. Und wenn die etwas kaufen heißt das, dass es mit Hotels und Casinos zugepflastert wird. Schade, der Nationalpark wird dann in ein paar Jahren total zerstört sein, wenn die ganzen Touris dahin gekarrt werden. 😪 
Am nächsten Tag gab ich mir dann mal etwas Entspannung: Ich ging erst Kajak fahren und gönnte mir danach 2 Massagen und einen Yoga-Kurs im Spa. Das hatte ich nach den reiseintensiven letzten 2 Wochen auch sehr nötig. In Kampot lernte ich übrigens viele Leute kennen, die Deutsche für die Besten halten. Es gab eine Situation, in der ich sagte, dass wir die Gläser am besten erst verteilen, wenn wir das Wasser überall eingefüllt haben. Daraufhin wurde ich gefragt, ob ich Deutsche sei...ja, da hat mich der Effizienzgedanke verraten 😂
Nach Kampot ging es dann entspannt weiter für 3 Tage auf die Insel Koh Rong und 2 Tage auf die kleinere Insel Koh Rong Samloem. Dort waren vor allem Strand, Spaziergänge, Bootstouren, Strandpartys, fluoreszierendes Plankton bei Nacht und Tauchen angesagt. Das war super und auch cool, Weihnachten auf einer Insel zu verbringen, wo es schön heiß ist, die Strände weiß sind und das Wasser azurblau ist. Naja, so richtig in Weihnachtsstimmung kommt man da nicht, aber das war auch egal, schön war es dennoch. Nach 5 Tagen Inselleben war es nun aber Zeit für neue Abenteuer 😊. Ich entschied mich dazu Laos auszulassen, weil da zu Silvester nicht so viel los ist und stattdessen nach Malaysia zu fliegen und Silvester in Kuala Lumpur zu verbringen. Ich fuhr zurück zum Festland nach Sihanoukville für eine Nacht. Diese Stadt war leider ein schlechtes Ende für Kambodscha, weil das die hässlichste Stadt überhaupt ist. Gefühlt wird da gerade jedes Gebäude gebaut, es ist dreckig, vermüllt und stinkt und in meinem Hostel ging das Wasser an dem Tag nicht. 😤 Der Taxifahrer zum Flughafen erzählte mir, dass es vor 2 Jahren anfing mit dem extremen Bau und seitdem immer hässlicher wird. Die Regierung erlaubt den Chinesen hier nach Lust und Laune zu bauen, weil die viel Kohle zahlen. Ich fragte den Fahrer, ob das den Kambodschanern gefällt. Darauf er: "Machst du Witze? Keiner mag Chinesen." Ups. Naja, ich kann es verstehen. Alles, was die bauen, sind Hotels und Casinos. 
Aber nun war ich am Flughafen angekommen ( Fr., den 28.12.) um nach 5 Wochen mal wieder in den Flieger zu steigen und somit mein 4. Land hinter mir zu lassen.😍

Der Mekong in Pnomh Penh

Radtour durch PP

PP bei Nacht

Die 3 bekanntesten Tempel: Ankor Thom,


der Tomb Raider Tempel Ta Prohm
und Ankor Wat

...bei Sonnenaufgang






die andere Seite von Ankor Wat :)

Abends in Siem Reap

Die Gedenkstupa in Pnomh Penh
Abends in Pnomh Penh

Im Bokor Nationalpark

Aussicht vom Nationalpark Richtung Meer

Aber gute Straßen bauen die Chinesen

Mein Hostel :)

Sonnenuntergang hinterm Hostel
Kajakausflug auf dem Kampot River

Koh Rong

Weihnachtsausflug

Weihnachtsbaum aus Palmenblättern

Seestern in Koh Rong Samloem

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