Mittwoch, 9. Januar 2019

Malaysia - Teil 1



Seit ich in Malaysia bin, beweg ich mich recht langsam fort. Das heißt, anstatt wie sonst 1-2 Nächte, bin ich mittlerweile fast immer 3-4 Nächte an einem Ort. Ich weiß gar nicht, woran das genau liegt, aber irgendwie hatte ich wohl gerade eine Phase, wo ich alles etwas entspannter angehen wollte. Nach 2 Wochen hätte sich ein neuer Eintrag also noch gar nicht gelohnt, da ich zu dem Zeitpunkt noch gar nicht so viel gesehen hatte. Danach war ich dann zu schreibfaul, muss ich gestehen und mittlerweile ist meine Zeit in Malaysia auch fast zu Ende.
Mein erster Halt war Kuala Lumpur (KL). Darauf hab ich mich riesig gefreut, weil die letzte richtige Großstadt schon länger her war. Die Städte in Kambodscha waren ja doch eher klein. Als ich in KL am Bahnhof ankam, hab ich mich direkt erstmal außer Gefecht gesetzt: Ich bin auf ein paar nassen Pflastersteinen ausgerutscht und natürlich direkt aufs rechte Knie gefallen. Das ist sowieso schon mein Problemknie, aber immerhin hatte ich keine kurze Hose an, sodass die Schramme nicht ganz so groß war. Aber dick und blau wurde es trotzdem. Naja also bin ich erstmal etwas durch die Stadt gehumpelt. Ich gebe ja ungern Geld für Taxis aus. 😅 Aber abgesehen von diesem Malheur, war ich direkt begeistert von der Stadt: Es war so unglaublich sauber, groß, modern und einfach nur beeindruckend in KL. Und das beste: In Malaysia gibt es einen großen Anteil aus Indien und China stammender Einwohner, sodass das Essen hier unglaublich vielfältig geprägtwar. In Vietnam war indisch essen selten und daher teuer, hier ist es einfach mal normal und günstig. Und in Malaysia ist es auch bereits eine Stunde später als in Thailand, Vietnam oder Kambodscha, sodass es abends auch mal wieder etwas länger hell war.
Die Tage in KL habe ich mit viel Sightseeing und ansonsten gemütlich mit anderen Reisenden verbracht. Unter anderem war ich auf dem 421m hohen Menara KL (höchster Fernsehturm Malaysias), der einen super 360° Ausblick auf die Stadt bietet und später auf dem Menara KH Gebäude. Das ist tagsüber ein Helikopter Landeplatz und Abends wird das ganze zu einer Rooftop Bar umgestaltet, von der man hervorragend den Sonnenuntergang genießen kann. 2 weitere bekannte hohe Gebäude sind die Petronas Twin Towers, vor denen der KLCC Park ist. Sehr empfehlenswert sind auch die Batu Caves (Kalksteinhöhlen mit einem Hindu Tempel) oder der botanische Garten. Die Stadt bietet sich einfach hervorragend an um einfach nur durch die Gegend zu flanieren, zu Fuß, mit dem kostenlosen Bus, oder mit der Metro. Ich war 4 Nächte in KL und hab dementsprechend auch Silvester hier gefeiert. Ein sehr aufregendes Silvester, wie ich fand: Es gab eine große Party im Hostel und kurz nach 11 sind wir dann zum Feuerwerk schauen an die Petronas Tower losgelaufen. Die Gruppe war aber so lahm, dass ich und noch ein anderes Mädel einfach vorausgegangen sind. Wir hatten auch Zeitdruck, weil der Fußweg dahin mindestens 30 Minuten war. Das wurde dann spannend, wir wollten besonders weit in den Park kommen, der war aber schon gesperrt, weil schon zu viele Menschen drin waren und es war auch schon 10 vor 12. Also haben wir mit dem Security diskutiert, ob wir nicht doch rein können, weil wir ja nur zu zweit sind. Der war aber hart und blieb bei seinem Nein. Der Polizist hinter ihm sagte jedoch leise, wir sollen einfach durchrennen 😂. Bevor wir darüber nachdenken konnten, ob wir das machen, brachen ein paar Meter neben uns plötzlich 10 Malaysier durch die Absperrung. Charlotte ist direkt mit durchgerannt und nach 5 Sekunden Bedenkzeit bin ich auch einfach hinterhergerannt. Dann waren es auch nur noch wenige Minuten bis Mitternacht. Das neue Jahr ging also sehr aufregend los 😃. Das Feuerwerk selbst war eigentlich wie in Deutschland, nur kürzer. Nach 10 Minuten war alles schon wieder vorbei und Leute verließen den Park. Das ist auch eigentlich gut, da wird nicht ganz so viel Dreck in die Umwelt geschossen. Ich muss auch sagen, dass wir nicht so besonders viel gesehen haben von unserem Standpunkt, aber super war es dennoch.
Am nächsten Tag ging es dann für 2 Nächte in die Cameron Highlands, die für ihre schönen grünen Teeplantagen bekannt sind. Die Plantagen waren auch echt schön, ebenfalls die Moosbewachsenen Wälder sind toll. Aber der eine Ausflugstag hat mir dann auch schon ausgereicht, weil es in meinen Augen hier nichts weiter spannendes zu tun gab. Also ging es weiter Richtung Norden mit spontanem Halt für 2 Tage in Ipoh, einer kleinen und gemütlichen Stadt. Hier gab es in Sachen Street-Art einen ersten Vorgeschmack auf George Town. Um Ipoh herum gab es eine tolle Berglandschaft mit vielen Höhlen und Tempeln. Ich hab mir also ein Fahrrad ausgeliehen und die Umgebung erkundet. Das war übrigens das erste mal, dass ich im Linksverkehr Fahrrad gefahren bin, aber es hat ganz gut funktioniert. Ansonsten war es sehr ruhig in Ipoh, vor allem abends. Die Zeit konnte ich dann super nutzen um gleich meine Steuererklärung an den 2 Abenden fertig zu stellen. 😎
Am nächsten Morgen ging es dann weiter nach George-Town auf die Insel Penang. George-Town spielt in Sachen Street-Art nochmal in einer ganz anderen Liga und ich glaube, in den 4 Tagen, die ich dort war, hab ich jeden Tag Street-Art Bilder gemacht. Das lag einerseits daran, dass man jeden Tag neue Sachen entdeckt und andererseits daran, dass ich ein Problem mit meiner Kamera hatte und ich eine Weile gebraucht habe um herauszufinden, wie ich das Problem löse. Ansonsten war ich in Penang sehr aktiv und war 3 Tage hintereinander wandern. Am ersten Tag ging es in den Penang Natinalpark. Dort wollte ich 2 Trails an einem Tag machen. Einen zum Monkey Beach/Leuchtturm und einen zum Turtle Beach. Der Trail zum Monkey Beach war jedoch gesperrt. Na toll. Also suchte ich mir eine etwas längere stecke raus um zum Turtle Beach zu kommen. Das war aber gar keine so gute Idee. Der Weg ging unglaublich steil aufwärts und wird wahrscheinlich nie von jemandem genutzt. Die Pflanzen waren so krass über den Weg gewuchert, dass ich mir davon ziemlich viele Kratzer zuzog. Hinzu kamen die Massen an umgefallenen Bäumen, über die ich ständig klettern musste und die Spinnenweben, die ich permanent mit meinem Gesicht auffing. Also schnappte ich mir irgendwann einen dicken Stock, mit dem ich die ganze Zeit komische Bewegungen vor mir machte, in der Hoffnung die Spinnenweben damit einzusammeln. Hat aber nicht so gut funktioniert. und war natürlich nochmal anstrengender. Ich glaube auch, ich hab noch nie so krass geschwitzt. Es war natürlich heiß, klar, aber die Luftfeuchtigkeit war auch unglaublich hoch. Und dann war ich auch alleine unterwegs. Ich war etwas aufgeregt, weil ich dachte, wenn mir hier was passiert, findet mich wahrscheinlich nie jemand 😅. Ich wusste zu dem Zeitpunkt auch noch nicht, dass es keine giftigen Schlangen und Spinnen in dem Park gibt und war auch deswegen etwas besorgt und fragte mich, wie ich nur auf diese blöde Idee kommen konnte. Der Weg wollte auf jeden Fall nie enden. Ich war froh als ich endlich mal an dem Aussichtspunkt rauskam und kurz Pause machen konnte und dann nach insgesamt etwa 1,5h bin ich endlich an der Weg-Kreuzung rausgekommen, wo es links zum höchsten Gifel des Parks ging und rechts zum Turtle Beach. Da traf ich dann auch auf ein paar andere Leute, die auf den Berggipfel hoch wollten. Denen hätte ich mich anschließen können, aber mein Bedarf an Aufstiegen war extrem gesättigt, um nicht zu sagen ich war völlig fertig. Ich wollte nur noch zum Strand. Der Weg nach unten war um einiges leichter und als ich angekommen war, hatte ich das Baden im Meer und einen Power Nap am Strand mehr als nötig. Der Strand war selbst war super schön und vor allem waren da nicht so viele Leute, also blieb eine Weile um mich zu regenerieren. Später traf ich auf einen Reisenden, der mir erzählte, dass der Weg zum Monkey Beach zwar offiziell gesperrt ist, aber laufen kann man ihn dennoch. Na toll, das wollte ich nun auch noch sehen und bin am nächsten Tag wider in den Park gefahren. Der Trail war trotz Sperrung wesentlich einfacher, als der am Vortag (und der war nicht gesperrt) und vor allem war er schöner, weil er die ganze Zeit an der Küste entlang verlief. Der Stand war dann weniger schön, etwas vermüllt und viel zu viele Besucher. Dafür war der Leuchtturm am Ende klasse. Also vor allem der Ausblick vom Leuchtturm hat sich gelohnt, auch wenn die gefühlt 1000 Stufen dahin ziemlich hart waren. Auf dem Rückweg hätte mich fast so ein dummer Affe angegriffen, aber zum Glück kamen noch ein paar Leute vorbei, sodass er dann Angst hatte. Den Rückweg hab ich dann recht schnell bewältigt, da ich den Strand auch nicht so lohnenswert zum Entspannen fand. Tja und als wäre das nicht genug gewesen, bin ich dann am nächsten tag noch auf den höchsten Berg Penangs gewandert. Die meisten fahren hier mit der Gondel oder Jeeps hoch, sodass ich unterwegs auch niemanden getroffen habe. Der Wanderweg war auch sehr schön und bot viele Stellen mit tollem Ausblick. Am Ende bin ich noch durch den botanischen Garten, der am Fuße des Berges liegt, gelaufen, auch wenn meine Füße nach der 20km Tour kaum noch konnten. Blöd war am Ende nur das heimkommen. Da der Busfahrer im 16:15 Bus meinte, er fährt nicht in die Stadt, ich soll den 17 Uhr Bus nehmen. Der 17 Uhr Bus kam allerdings erst 18 Uhr. Da muss man sich manchmal echt sehr in Geduld üben. 😤 Auf jeden Fall hab ich nach den 3 Tagen mal wieder etwas Strandleben verdient: Die nächste Station hieß also Langkawi.

Übrigens ist mir die Bildauswahl bisher noch nie so schwer wie für diesen Blog gefallen. Zur Auswahl waren über 1200 Bilder 😅:

Auf dem KL Tower: 300m über dem Boden

Blick vom KL Tower
Sonnenuntergang in der Heli Bar
KL Tower bei Sonnenuntergang
KL bei Nacht (von der Heli Bar fotografiert)
Der KLCC Park und die Petronas Twin Towers
Im KLCC Park
Die Twin Towers von unten
Die Batu Caves
Die Twin Towers (Silvesterabend)
Neujahrspaziergang...
...im botanischen Garten
Die Cameron Highlands  BOH Teeplantagen...

...und ihre beeindruckenden "mossy" Wälder
Streetart in Ipoh




Ipoh River
Tempelgarten bei Ipoh
Tempelhöhle
Parkanlage hinter der Höhle
Tempel in der Höhle
In den Straßen von Ipoh
noch mehr Street Art :)
In den Straßen von George Town




Im Penang Nationalpark: der zugewachsene Pfad
Der erste Viewpoint, an dem ich froh war, dass ich ihn überhaupt erreicht hatte :)
So ungefähr sah der Weg meistens aus
Umso schöner war es dann am Turtle Beach
Ein Bierchen bei Sonnenuntergang am Strand
Nächster Tag wieder im Nationalpark
Vom Leuchtturm konnte ich zwei Adler sehen

Und auf dem Rückweg...
....bekam ich dieses niedliche Exemplar zu Gesicht,
und einen 1,5m Lesard,

von dem ich nur 3m entfernt saß
und noch ein schwangerer Lesard (ich glaube, so viele besondere Tiere hab ich in den ersten zwei Monaten nicht gesehen)
Danach gab es wieder Street Art zu sehen
Auf dem Weg zum Penang Hill
Penang Viaduct

Und schon wieder dieses Exemplar

Ausblick vom Penang Hill auf George Town

Zurück nach unten
Den kleinen Freund hatte ich bisher auch noch nicht gesehen
Der botanische Garten in Penang

Zwei der berühmtesten Street Art Bilder...



Der ist nicht so bekannt, hat mir aber gefallen :)
Little India in George Town



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