Freitag, 14. Dezember 2018

Der Süden Vietnams



Wie im letzten Blog geschrieben, sollte die Überquerung des Wolkenpasses ja die Wetterscheide zwischen Nord- und Südvietnam darstellen. Zum Glück war es im Süden aber nicht wirklich anders, nämlich immer noch sonnig und warm, naja tatsächlich noch etwas heißer als warm, was uns definitiv gefallen hat. Wir fuhren mit dem Motorrad durch die Stadt Da Nang, der überraschend riesig und modern war. Wir hatten hier keine Nacht eingeplant und so besuchten wir nur eine Tempelanlage, die wir von weiten gesehen hatten. Danach waren wir auf der Suche nach einem Eier-Kaffee, was gar nicht so leicht war und wie sich noch rausstellen wird, für den Süden auch kein typisches Getränk ist. Die Frau in dem Café machte extra für uns einen Eier Kaffee, das war also das erste Mal, das sie so einen Kaffee zubereitete. Er war auch nicht wirklich gut, aber die Geste zählt 😁. Gegen 18 Uhr kamen wir in Hoi An an. Endlich, denn über diese Stadt hatten wir schon viel Gutes gehört, u.a. dass man sich hier hervorragend Kleidung schneidern lassen kann. Wenn es dunkel ist, verwandelt sich dieser Ort in ein Lichtermeer aus Laternen, denn man nennt Hoi An auch Lampenstadt. Hier werden Laternen hergestellt und auch überall in den Straßen und an den Häusern hängen. Hier war es also wirklich sehr schön und wir blieben sogar für 3 Nächte (das war das einzige Mal, dass wir in 4 Wochen so lange an einem Ort waren). Die Zeit brauchten wir hier aber auch, denn wir haben uns von dem Angebot an Stoffen und den Preisen zu sehr viel Klamottenanfertigungen hinreißen lassen. Die Kleidung ist zwar am nächsten Tag immer schon fertig, aber es braucht dann auch immer noch Zeit für die Anpassungen. Im Endeffekt waren wir dann hochzufrieden. Alles ist unglaublich schön geworden. Wir haben uns auch Schuhe dazu anfertigen lassen, da konnte ich dann auch kaum genug kriegen 🙈. Am Ende hatten wir dann insgesamt 12 kg Kleidung und Schuhe, die wir per Schiff nach Deutschland schickten. Das hätten wir nie unterbekommen im Gepäck. Ansonsten hat uns das Essen hier sehr gefallen, da es hier Spezialitäten gibt, die man sonst in Vietnam nicht findet und natürlich war die Altstadt wunderschön, vor allem wegen der schönen Lampions überall. An einem Abend wurde hier das Halbfinale Vietnam - Philippinen gezeigt. Nachdem die Vietnamesen den Sieg holten, sind über eine Stunde Hunderte von Mopeds hupend und mit Flaggen durch den Ort gedüst. Völlig durchgeknallt 😂 Den letzten Tag in Hoi An fuhren wir dann sogar mal an den Strand. Es ist jetzt nicht unbedingt ein Traumstrand, aber gemütlich war es dennoch. Abends (8.12.) sind wir dann mit dem Nachtbus nach Na Trang gefahren. Dort soll es eigentlich nicht so schön sein, aber man kann da wohl gut tauchen. Der Ort war eigentlich gar nicht so schlecht, zwar sehr russisch-touristisch, sodass du kaum englische Übersetzungen, sondern fast nur kyrillische gefunden hast, aber der Strand war sehr schön und es gab einiges zu sehen. Nachdem wir morgens um 5 ankamen haben wir erst den Sonnenaufgang am Strand angesehen und danach Räder ausgeliehen und ein wenig Sightseeing betrieben. Am Nachmittag gönnten wir uns auch mal etwas Wellness und gingen in ein Mineral-Freibad, wo man ein Schlammbad nehmen konnte. Das war auch echt ganz cool, nur dass mit uns noch 2 weitere in der Schlammwanne saßen, und der eine von den beiden, ein etwa 50 jähriger Chinese, hat uns die ganze Zeit mit Schlamm übergossen und mir ständig den Rücken eingerieben. Das fand ich etwas unangenehm. Christoph war auch kein besonders guter Beschützer 😅. Die Chinesen haben offenbar kein Gefühl für Distanz.
Am nächsten Tag ging es dann früh los um nach vielen Wochen endlich wieder zu Tauchen, und zwar für uns beide. Christoph konnte einen geführten Tauchgang machen, sodass wir am Ende sogar zusammen tauchen konnten. Das Tauchen war mal wieder super, auch wenn es nicht so toll wie in Thailand war, weil wesentlich weniger Fische unterwegs waren und die Riffe auch nicht so schön sind. Aber Christoph wurde nun auch mit dem Tauchvirus angesteckt😎.
Abends ging es dann spontan in die Bergstadt Da Lat. Eigentlich wollten wir uns im Süden etwas beeilen, damit wir noch ausreichend Zeit für Kambodscha haben, aber wir wollten in Vietnam natürlich auch nix verpassen, was uns wichtig war. Das war eine sehr gute Entscheidung, denn die Bergregion um Da Lat war unglaublich schön. Wir liehen uns Mountainbikes aus, um die Region zu erkunden. Das war gar nicht so einfach war, denn jeder verleiht Mopeds, aber kaum jemand verleiht Fahrräder. Aber wir haben ziemlich gute Räder gefunden, die zwar teuer waren, aber das war es uns wert. Wir machten einen Ausflug zu verschieden Sehenswürdigkeiten und durch die Berge und genossen einfach die Bewegung und die Aussicht. Abends schauten wir die 1. Runde des Finales gegen Malaysia. Bei jedem einzelnen Tor gab es schon ein kleines Feuerwerk. Das war schon ein Highlight 😊. Am nächsten Tag ging es zu einer 70 km geführten Radtour nach Mui Ne. Das war zwar teuer, weil die Fahrräder ja zurück transportiert werden müssen, aber wir wollten das unbedingt machen. Und die Radtour war super und führte durch beeindruckende Landschaftszüge. Unser Guide war auch top und hat uns sehr viel erzählt. Und das Mittagessen war grandios, schmeckt natürlich auch besser, wenn man vorher war dafür getan hat 😁. Das Geld für die Tour hat sich also auf jeden Fall gelohnt. 
In Mui Ne selbst wollten wir eigentlich nur die roten Sanddünen sehen. Wir kamen rechtzeitig an um ein Moped zu leihen und vor Sonnenuntergang noch zu den Dünen zu fahren. Auf dem Weg dahin ging uns dann aber leider 1,8 km vor der Tankstelle der Sprit aus. Da mussten wir dann erstmal schieben, aber wir haben es trotzdem noch rechtzeitig geschafft. Umgehauen haben uns die Dünen dann zwar nicht, aber wir haben sie zumindest gesehen. Der Ort selbst hat uns auf jeden Fall so gar nicht gefallen: Es war extrem vermüllt und richtig touristisch ausgelegt. Ein Hotel am anderen und dazwischen noch ein Massageshop  am anderen. Da fehlte jeglicher vietnamesischer Charme. Und so war es gut, dass wir Abends direkt mit dem Nachtbus zu unserer letzten Station in Vietnam fuhren: Ho-Chi-Minh-City oder Saigon. Saigon war auch ziemlich vermüllt und dreckig und hat gestunken, nicht überall, aber das war zumindest unser erster Eindruck. In Saigon schauten wir uns die typischen Sehenswürdigkeiten an, machten Ausflüge zu den Cu-Chi-Tunnels und zum Mekongdelta und lernten dabei auch noch ein paar coole Leute kennen und so hatten wir insgesamt zwei coole Tage dort. Das Hostel, das wir in Saigon hatten war übrigens unser unschönstes, aber da waren wir ja zum Glück auch nur eine Nacht. In der darauffolgenden Nacht (Freitag Abend, den 14.12.) fuhren wir dann mit dem Nachtbus nach Kambodscha.
Was kann man allgemein über das Land sagen: Vietnam ist ein perfektes Reiseland, von wunderschönen Berglandschaften über tolle Sehenswürdigkeiten, nette Menschen, leckeres Essen und schöne Strände ist hier einfach alles vorhanden. Die Städte und die Leute sind sehr modern, cool und Vietnam ist extrem günstig. Ach ja, die Betten sind meistens Bretthart, also wirklich. Lustig ist zum Beispiel auch, dass die Vietnamesen jede Silbe in extra Wörter trennen: Also es heißt nicht Photocopy, sondern Pho to co py. Das mit dem Müll klappt im Norden ganz gut, im Süden weniger. Und insgesamt tragen die Vietnamesen auch nicht wirklich zu weniger Umweltverschmutzung bei: Selbst die Grundschüler fahren hier Moped, die Leute sollten definitiv mehr Rad fahren.

Blick vom Wolkenpass nach Süden

Blick auf Da Nang

Hoi An bei Nacht

Das sieht zwar aus wie ein Tisch, ist aber ein Bett :)

Unsere Schneiderin

Sonnenaufgang in Na Trang

Tempel in Na Trang

Auf dem Weg zum Tauchen

Der Strand in Na Trang
...mit extremen Wellen

Bergregion Da Lat

Ebenfalls die Region um Da Lat

Das Crazy House in Da Lat

Ausblick beim ersten Radtourstop
Blick Richtung Küste

Drachenfrucht-Plantage

Reisfelder auf dem Weg nach Mui Ne

Die roten Sanddünen in Mui Ne

Mui Ne Strand bei Nacht

Die Cu Chi Tunnel

Wir sind auch mal reingegangen

war extrem eng

Saigon Roof Top Bar

Saigon bei Nacht

Mekongdelta

Reispapier-Herstellung


Schlangenschnaps...ekelhaft

Die Bemalung ist gegen Seeungeheuer ;)

Kleine Bootstour auf dem Mekong

Eine Jackfruit

Abschlussabend in Saigon

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