Ursprünglich
hatte ich gar nicht wirklich vor nach Borneo zu fliegen, obgleich es dort Orte
gab, die ich gerne sehen wollte. Mein Plan war eigentlich nach Malaysia auf die
Philippinen und danach nach Taiwan zu fliegen. Für die Philippinen wollte ich
jedoch mindestens 3 Wochen haben. Ich war aber länger in Malaysia als ich
dachte (4 statt 3 Wochen) und ich hatte meinen Flug von Taiwan nach Singapur
schon gebucht. Das war nicht besonders clever, aber ich wollte wohl
sicherstellen, dass ich vorankomme 😀. Also musste bzw. wollte ich auch noch
mindestens 1 Woche nach Taiwan. Und so kam es, dass ich mich spontan dazu
entschied nach Borneo und nicht auf die Philippinen zu fliegen. Borneo ist die
Drittgrößte Insel der Welt und wird von den Staaten Indonesiens, Brunei und Malaysia
geteilt. Ich blieb also weiterhin in Malaysia, aber auf Borneo ist es dennoch
ganz anders als in Westmalaysia. Die Insel besteht gößtenteils aus Dschungel
und ist damit ein absolutes Muss für Naturliebhaber. Borneo ist in 2 Regionen
eingeteilt: Sarawak und Sabah und für beide gibt es einen extra
Einreisestempel. Ich wollte vor allem 2 Dinge tun: Den höchsten Berg, Mount
Kinabalu, besteigen und nach Mabul Island fahren um in Sipadan, einem der
weltbesten Tauchspots, tauchen zu gehen. Beide Highlights befinden sich in
Sabah, dem Ostteil der Insel, und so ging mein Flug in die Hauptstadt Sabahs
nach Kota Kinabalu (KK). Meine Zeit hier ging etwas unglücklich los: Es war
grau, bewölkt und verregnet, aber zumindest sehr warm. Ich kam gegen Mittag an
und versuchte dann ein Tour Office zu finden, mit dem ich die Bergbesteigung
buchen konnte. Das war gar nicht so einfach, da gefühlt kaum Läden am Samstag
geöffnet waren. Zudem gab es gerade keine passende Tour, der ich mich
anschließen konnte - alleine zahlt man natürlich noch Aufpreis. Zusätzlich war
das Wetter gerade so schlecht und keiner wusste, wann es besser wird. Dadurch
kann es natürlich sein, dass man gar nicht bis auf den Gipfel kommt. Das wäre natürlich
sehr ärgerlich, wenn man soviel Geld zahlt. Also bin ich nur durch die Stadt
geschlendert, die nicht so viel zu bieten hatte, zumindest nicht bei schlechtem
Wetter. Es leben aber auch nur 200.000 Menschen hier, die Stadt ist also nicht
sonderlich groß. Am nächsten Tag bin ich dennoch in den Kinabalu Nationalpark
gefahren, vielleicht konnte ich das ganze Bergvorhaben ja von dort buchen. Dort
angekommen, war ich erstmal etwas wandern. Die Wege waren super, nur hat das
Wetter mal wieder gar nicht mitgespielt. Es hat zwar nicht geregnet, aber gute
Sicht hatte ich auch nicht. Die Informationen zum Berg waren auch nur
semihilfreich. Ich verschwendete also meine Zeit in KK und entschied daher
erstmal weiterzureisen, weil mir das alles schon wieder zu wenig aufregend war.
Am
nächsten Tag (Montag morgen, den 28.01.) ging es mit dem Bus Richtung Sandakan.
Ich wollte in den Ort Sepilok, der nah an einem Orang Utan Schutzgebiet liegt.
Das war mitten im Dschungel – gut, das war auf Borneo auch nicht so schwer 😁. Hier war es dann zur
Abwechslung auch mal wieder sonnig. Mein Hostel war richtig hübsch. Eine
kleine gemütliche Lodge mit toller Aussicht auf den Dschungel. Nur leider war
ich der einzige Backpacker Gast im ganzen Hostel. Januar ist nur unbedingt
Hauptsaison. Um nicht zu lange an diesem wenig frequentierten Ort zu bleiben, organisierte ich bereits meine Anreise auf
Mabul Island für Mittwoch Nachmittag. (Mein Hostel sagte mir, dass ich den Bus
einen Tag später am Dienstag nicht schaffen würde.) Bei der Buchung hatte ich
richtig viel Glück. Ich wollte ja unbedingt tauchen gehen, nicht nur um Mabul,
sondern auch im Tauchspot Sipadan. Dafür braucht man allerdings eine extra
Erlaubnis, da pro Tag nur 120 Taucher für diesen Tauchspot zugelassen werden.
Diese Lizenzen werden unter den verschiedenen Tauchschulen verteilt und ich
hatte Glück, dass die Tauchschule, bei der ich anfragte noch eine Lizenz übrig
hatte, die ich dann natürlich sofort buchte. Normalerweise bucht man das Monate
im Voraus. Ein Punkt für mich in dem Fall.
Ab
nun gab es also endlich mal wieder etwas Aktion: Ich bin Abends noch auf eine
geführte Nachtwanderung gegangen, auf der es einiges zu sehen: Zum Beispiel ein
fliegendes Eichhörnchen oder schlafende Eisvögel. Aber vor allem war es toll
die Geräuschkulisse im Wald zu genießen. Am nächsten Tag ging es früh um 9 in das
Orang Utan gebiet. Und da ging meine Glückssträhne direkt weiter. Die
Fütterungszeit begann erst um 10 und so hatte ich noch etwas Zeit herumzuschauen.
Ich traf auch ein Mädel wieder, das ich am Vortag im Bus kennenlernte. Sie
erzählte mir, dass sie am Nachmittag weiter in den nächsten Ort reist und eine Tour
am Kinabatangan River macht. Das wollte ich theoretisch auch noch machen,
jedoch sagte man mir, dass ich den Nachmittagsbus auf keinen Fall schaffen
werde. Es vergingen keine 5 Minuten als wir die ersten Orang Utans sahen. Sie
waren nur ein paar Meter entfernt und die gehörten auch nicht zum Schutzgebiet.
Wie uns die Mitarbeiter erzählten, waren das wilde Orang Utans, die sich nur
selten dort aufhalten. In den letzten Wochen waren sie nie zu sehen. Es war
also ein richtig glücklicher Zufall, dass wir sie sehen konnten. Das war ein
atemberaubendes Gefühl. Bei der Fütterungszeit sahen wir auch noch einige Orang
Utans. Das schönste war ein Muttertier mit einem kleinen Baby. Und so nah, dass
man sie perfekt beobachten konnte. Da meine Gedanken die ganze Zeit um den
Nachmittagsbus rotierten und ich von diesem Glücksgefühl ganz aufgedreht war,
bin ich etwas vorzeitig gegangen um in dem Hostel, wo das Mädel ihre Tour
gebucht hat, mal nachzufragen. Ich lief also schnell zu dem Hostel und
erklärte, dass ich heute gerne noch an der Tour (inkl. Übernachtung) teilnehmen
wollte und aber am nächsten Tag früh den Bus nach Semporna nehmen muss, da ich
bereits meine Übernachtung für Mabul Island gebucht habe. Alles kein Problem, hieß
es und so buchte ich schnell die Tour, nahm ein Taxi zum meinem Hostel, packte
in Rekordzeit meinen Rucksack, checkte schnell aus (dem Hostel hatte ich
eigentlich schon gesagt, dass ich noch eine zweite Nacht bleibe, aber ich hab
einfach so getan, als wüsste ich von nix), und fuhr mit dem Taxi wieder zurück
zu dem anderen Hostel, wo ich die Tour gebucht hatte. Und so ging es nachmittags
nach Kinabatangan. Das war ein Ablauf ganz nach meinem Geschmack, denn ich
konnte viel mehr in der gleichen Zeit schaffen. Am Fluss angekommen gab es auch
gleich eine Boats-Tour. Vorrangig ging es hier darum wilde Tiere zu sehen, vor
allem verschiedene Affenarten, aber natürlich auch einfach nur die Natur zu
genießen. Am Abend gab es wieder eine Nachtwanderung: Die schlammigste, die ich
bisher hatte, aber es gab zum Glück auch Gummistiefel. :) Danach ging es direkt
ins Bett, da es am nächsten morgen auf die nächste Fluss Expedition ging. Wir
sahen zwar leider keine Orang Utans oder Flusskrokodile, die in den letzten
Tagen oft zu sehen waren, aber immerhin konnte ich ein paar Nasen Affen sehen,
die es nur auf Borneo gibt. Das sind sehr interessante Geschöpfe. Die Männchen
haben große Nasen, die im Grunde wie ein Geschlechtsteil aussehen. Und je
größer die Nase, umso attraktiver wirkt das auf die Weibchen. Also ohne Witz,
so läuft die Partnersuche unter diesen Affen :)
Nach
dem Frühstück ging es dann zur Bushaltestelle um den Bus nach semporna zu
nehmen. Da Semporna angeblich nicht das sicherste Pflaster ist, war ich froh,
dass noch jemand aus der Unterkunft dahin wollte. Der Bus kam wie angekündigt
9:30 an. Somit stand einer pünktlichen Ankunft in Semporna ja nix entgegen. Im
Bus selbst hat es extrem nach Urin von der Toilette gerochen. Na toll, und das
bei einer 4 stunden Busfahrt ☹. Auf dem Weg habe ich mich
dann nochmal damit auseinander gesetzt, wie gefährlich Semporna denn nun
wirklich ist und was in Vergangenheit so passiert ist. In jüngster
Vergangenheit gab es zumindest erstmal keine Vorkommnisse, aber so ganz wohl
fühlte ich mich auch nicht. Die Fahrtzeit machte mir indes mehr Sorgen. Meine
Fähre fuhr 14:30 und der Bus sollte 13:30 ankommen. Aber es war sehr viel
Verkehr und es gab 2 Polizeikontrollen. Einerseits ist es beruhigend, dass die
Polizei so viel kontrolliert, andererseits wurde die Zeit immer knapper. Das Tauchen
ging zwar erst am nächsten Tag los, aber ich wollte auf keinen Fall in Semporna
übernachten müssen. Das Ende vom Lied war, dass der Bus 14:30, also 1h zu spät,
ankam.
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Wandern im Kinabalu Nationalpark |
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Sonnenuntergang über KK |
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Das fliegende Eichhörnchen nach der Landung |
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Eine kleine Schlange |
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Die Farben der Eisvögel haben mich unglaublich begeistert |
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Mein Ausblick vom Hosten in Sepilok |
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Wilde Orang Utans in Sepilok |
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Schön, wie der da so hängt :D |
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Kampfspielchen müssen auch sein |
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Kleines Model |
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Dem schmeckt die Banane wohl nicht |
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Einfach nur faszinierend und süß |
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Auf dem Kinabatangan River |
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Der Eisvogel bei Tag |
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Ein Nashornvogel |
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Skorpion |
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Baumratte |
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Ein Nasenaffe |
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