Zum
Glück kaufe ich mir immer eine lokale Simkarte. So konnte ich die Tauchschule
zwischendrin informieren und sie warteten mit der Fähre nach Mabul auf mich. Das nenn ich
Service. Als ich dann endlich auf der Fähre saß, konnte ich also endlich wieder
durchatmen und war glücklich, dass ich mal wieder auf dem Weg zu einer Insel
war. Die Insel Mabul selbst war sehr klein, innerhalb von 30 Minuten, ist man
einmal herumgelaufen. Es gab hier ein paar Hotelresorts, Tauchschulen und 2
Dörfer, bzw. 2 Stellen, an denen es eine Ansammlung von Häusern/Hütten gab. Das
Resort meiner Tauchschule war auf jeden Fall sehr schön und hatte alles, was
man sich so wünschen konnte. Es war zwar auch schön teuer, aber um in Sipadan
tauchen zu gehen, muss man ein Tauchpaket mit Übernachtung und mindestens 4
Tauchtagen insgesamt buchen, sonst bekommt man die Lizenz nicht. Aber die Unterwasserwelt in Sipadan war einfach
grandios, sodass sich das allemal gelohnt hat. Es gab so viel zu sehen, vor
allem riesengroße Fische, Schildkröten soweit das Auge reicht und soooo viele
Haie. Das war unbeschreiblich. Beim ersten Tauchgang in Sipadan wusste ich gar
nicht, wo ich zuerst hinschauen sollte, so viel gab es dort zu sehen. Ein
genialer Tauchspot. Eine besondere Seltenheit bekam ich auch zu Gesicht: Einen Hammerhai, auch wenn er sehr weit weg war und
wir ihn nur für ein paar Sekunden gesehen haben, war es doch ein besonderes
Gefühl ihn gesehen zu haben. Sipadan (Tauchtag 2 von 4) hat die Messlatte
ziemlich hoch gelegt, sodass die nächsten Tage zwar dennoch super waren, es
aber nicht ganz so viel zu sehen gab. Aber da konnte ich mal wieder etwas an
meine Wasserlage arbeiten. Es gab nur ein Negatives an den Tagen: Mein Tauch Buddy
am ersten Tag war ein Chinese, was an sich erstmal nicht so schlimm ist. Er war
auch ganz nett, aber keine Ahnung wo und warum der Tauchen gelernt hat. Er
hätte lieber erst nochmal Schwimmen lernen sollen. Der konnte im Grunde gar
nichts und ist unter Wasser auch ständig gegen mich geschwommen, war zu tief
oder zu hoch und hat komische Bewegungen gemacht. Das hat mich so wütend gemacht,
dass ich meinen Sauerstoff nach 40 Minuten schon bis zum Minimum aufgebraucht
hatte 😤. Beim zweiten Tauchgang war es nicht besser und ich glaube er hat meine
Verbesserungsvorschläge, die ich evtl. etwas zu streng rüber gebracht habe 😅,
nicht ganz verstanden. Danach hab ich mich dann beschwert, dass ich mit ihm
nicht nochmal tauchen kann und da wurde ich dann zum Glück in eine andere
Gruppe gesteckt.
Die
Tage auf der Insel vergingen insgesamt viel zu schnell. Da ich jeden Tag 3-4
mal tauchen war, waren die Tage auch immer gut gefüllt. Ich musste langsam auch
überlegen, wie es weitergeht. Ich hatte nach wie vor noch nicht ganz
entschieden, ob und wann ich nach Taiwan fliege und ob ich den Mount Kinabalu
noch besteige. Das hing von verschieden Faktoren ab. Aufgrund von Chinese New Year
(5./6. Februar) waren die Flugpreise um ein Vielfaches angestiegen. Es gab zwei
halbwegs günstige Flüge in der Woche, in der ich fliegen wollte. Der eine wäre
direkt am Montag, den 4. gewesen, der andere am Donnerstag, den 7. Das
Bergsteigen wäre also nur bei dem späteren Flug und dann nur am 5. und 6. Möglich
gewesen. Die Entscheidung, was ich wann mache, war mir noch nie so schwer
gefallen. Ich habe beim Tauchen noch Jack kennengelernt, der am 6./7. die Bergtour
macht. Das wäre natürlich noch besser das nicht allein zu machen. Ich fragte
zumindest schonmal bei dem Veranstalter an, ob es am 5./6. oder 6./7. möglich
wäre und bekam nur eine Bestätigung für den 6./7. Der Flug nach Taiwan am 8.
war allerdings super teuer. Ich nahm also am Sonntagabend erstmal den Nachtbus
zurück nach KK, dort musste ich sowieso hin, und wollte dort weiter entscheiden. Der Bus kam morgens um 4:30 an. Eigentlich sollte er erst 6:30 ankommen, da hätte man noch etwas länger schlafen können. Unsere Rucksäcke wollten wir eigentlich oben mit reinnehmen, weil ich nicht so viel Vertrauen hatte, dass hier die Gepäckfächer sicher waren. Aber die Sitzplätze waren leider alle belegt und so mussten alle Rucksäcke nach unten. Der Rucksack war auch noch da, nur war er irgendwie nass. Na toll, da wurde eine Box mit Fisch transportiert, die wohl nicht ganz dicht war und der Rucksack und ein Teil vom Inhalt stanken natürlich extrem 😒.
In der Stadt angekommen, beschäftigte ich mich dann mit
der Flugplanung und entschied kurzerhand nicht auf den Berg zu
steigen, weil der Flug am 8. zu teuer ist und die Bergtour selbst auch teuer war und gleich nach Taiwan zu fliegen. Den Flug konnte
ich online nicht mehr buchen, weil er bereits in 3 stunden war. Also bestellte ich
ein Grap Car (ein billiges Taxi) und fuhr zum Flughafen um das Flugticket dort
direkt zu kaufen. Das waren nur 15 Minuten Fahrt. Auf dem Weg dahin sah ich den
Mount Kinabalu das erste mal. Da das Wetter klar und sonnig war, hatte man eine
hervorragende Sicht auf den Gipfel. Schon schade, dass ich da jetzt nicht mehr
rauf kletter. Und während ich etwas über die letzte Woche nachdachte, fiel mir plötzlich
ein, dass ich einen Fehler gemacht habe. Ich durfte nämlich noch gar nicht
fliegen. Zwischen dem letzten Tauchgang und einem Flug müssen mindestens 18h
liegen, besser 24h. Mein letzter Tauchgang ging bis 16 Uhr am Vortag. Uppsi,
zum Glück fiel mir das noch ein. Ich drehte also mit dem Taxi um und entschied doch
noch mit Jack auf den Berg zu steigen. Das war auch gut so, im Nachhinein
erfuhr ich nämlich, dass in Taiwan um Chinese New Year fast alle Läden
geschlossen haben. Ich hätte dort also gar nix großartig machen können.
Den Montag
und Dienstag verbrachte ich ganz entspannt mit einer Inselerkundung (Sapi Island) und einer
Rollertour rund um KK, damit es dann am Mittwoch ausgeruht auf den Berg gehen kann. Das Wetter war am
Morgen etwas neblig, sodass der Gipfel an diesem Mittwoch nicht zu sehen war
(da war es ja schon mal gut, dass ich die Tour nicht einen Tag eher, wie
ursprünglich überlegt, gemacht hab). Es war recht warm und feucht, sodass man
beim Aufstieg auf jeden Fall mächtig ins Schwitzen kam. Gestartet haben wir bei
1800m und mussten auf 3273m hoch. Das war ziemlich anstrengend, vor allem weil
es ziemlich viele Stufen zu bewältigen gab. Aber wir waren eine coole Gruppe.
Am Anfang befürchtete ich zwar schon, da wären auch Chinesen dabei, aber es
waren zum Glück Singapurer 😁. Die Landschaft konnte man aufgrund des Nebels leider
nicht sehen, aber so konnte man sich besser auf seine Schritte konzentrieren
und nach 4,5h hatten wir es dann bereits geschafft. Auf der Zwischenstation war
es richtig kalt, um die 10 Grad. Aber immerhin verzogen sich die Wolken gen
Abend, sodass wir erstens einen tollen Sonnenuntergang sehen und zweitens
verheißungsvoll auf den nächsten Morgen blicken konnten. Nach einem
frühzeitigen und üppigen Abendessen ging es dann gegen 20 Uhr ins Bett. Vorher versuchte
ich noch zu duschen, was noch abenteuerlicher als die Wanderung selbst war. Die
Duschen funktionierten mit Solarenergie. Da an dem Tag die Sonne nicht schien,
war das Wasser also auch nicht warm. Und es war nicht nur nicht warm, es war
eiskalt. Aber danach hat man sich dann immerhin ganz gut gefühlt. Nur leider fühlte ich mich generell nicht
mehr so richtig gesund, weil ich wahrscheinlich zu lange mit meinen
verschwitzten Sachen draußen beim Sonnenuntergang stand bzw. auch weil die Mittagspause
recht kalt war mit den nassen Sachen. Am nächsten Morgen ging es mir nicht
wirklich besser, aber nichts konnte mich jetzt daran hindern, auf den Gipfel zu
klettern. 3 Uhr ging es dann also auf zur nächsten Etappe. Der Himmel war nach
wie vor klar. Perfekte Bedingungen. Der Aufstieg war zwar anstrengend, aber
irgendwie weniger hart als der Vortag und ich fühlte mich auch wieder fit. Die
Schwierigkeit bestand vor allem darin, nicht zu schnell zu sein, um erstens
nicht zu schwitzen und zweitens den Gipfel nicht zu früh vor Sonnenaufgang zu
erreichen. Das Warten würde sonst zu kalt werden. Leider waren wir etwas zu
schnell und suchten uns eine halbe Stunde vorm Gipfel noch einen kleinen Fels
aus, bei dem wir windgeschützt warten konnten. Kalt war es dennoch extrem, und
ich war froh, als wir dann nach fast 30 Minuten Warten endlich weiterliefen. Der
Horizont färbte sich schon langsam rot und sah super schön aus. Der letzte
Aufstieg war recht steil und man musste sich teilweise unterstützend an Seilen
festhalten, da die Felsen sehr glatt waren. Kurz vor um 6 sind wir dann auf dem
Gipfel angekommen und mit jeder Minute, in der es heller wurde, wurde auch die
Sicht auf den gesamten Gipfel grandioser. Wir standen fast eine Stunde oben und
beobachteten den Sonnenaufgang und was um uns herum geschah und ich war
unglaublich froh, dass ich diese Tour doch noch durchgezogen habe. Allerdings
war es dann nach einer Stunde doch etwas kalt, auch wenn die Sonne schien. Der
Weg zurück zur Unterkunft war relativ schnell, wobei es für die Knöchel recht
schwierig war, die steilen Felsen runterzulaufen. Das schönste am Abstieg ist
eigentlich, dass man dann erstmal sieht, wo man hinaufgeklettert ist und wie
alles drumherum aussieht. Ich bin fast alleine bis zur Mittelstation gelaufen,
weil mein Hunger mich unglaublich voran getrieben hat 😀. Um 8 gab es also ein zweites
Frühstück und kurz nach um 10 ging es wieder nach unten zum Startpunkt. Auch
das haben wir relativ schnell geschafft, wobei die letzte Stunde meine Beine
langsam schwach wurden und ich das Gefühl hatte keine Stufe mehr nach unten
gehen zu können. Die Sicht war auf dem Weg nach unten natürlich auch besser als
am Vortag, sodass man da auch einiges zu sehen hatte. Als wir dann endlich fast
da waren realisierten wir, dass es am Ende ja nochmal Stufen nach oben gibt.
Das war hart, nachdem man 3 Stunden lang nach unten gelaufen ist, nochmal 3
Minuten lang Stufen nach oben nehmen zu müssen, die gefühlt endlos waren. Aber
wir haben es geschafft und damit war dieses Abenteuer dann auch erfolgreich
abgeschlossen. An diesem Abend entschied ich dann doch noch den Flug nach
Taiwan zu buchen. Die Preise waren zumindest wieder etwas runtergegangen. Meine
Alternative wäre der Westen Borneos gewesen, mit Sicherheit auch sehenswert, aber
ich wollte gerne weiter kommen um etwas ganz Neues zu sehen. So startete es am
nächsten Morgen 6 Uhr bei perfektem Wetter mein Flug nach Taipeh. Das Beste
war, dass ich aus dem Flugzeug sogar nochmal den Mount Kinabalu sehen konnte 😊.
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Erster Abend auf Mabul Island |
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Sonnenaufgang auf Mabul Island |
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Der Strand vor dem Tauchresort |
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Erster Tauchausflug nach Kapalai |
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Sonnenuntergang auf Mabul Island |
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Tauchausflug nach Sipadan |
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Sipadan Traumstrand |
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Scuba Junkies Tauch Resort |
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Blick von Sapi Island |
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Ein Strandabschnitt ganz für mich allein (Sapi Island) |
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Mit dem Roller um KK |
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Das Regierugsgebäude in KK |
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Auf dem Weg hoch zum Kinabalu |
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Das erste Mal, dass wir etwas weiter sehen konnten :) |
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Von diesen Stufen gab es tausende:) |
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Sonnenuntergang auf 3273m |
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Ein erster Blick auf den Gipfel |
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Auf dem Weg zum Gipfel |
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Pausenzeit am Felsbrocken :) |
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5:40 Uhr: Nun geht es nach oben |
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Die Sonne geht schon langsam auf |
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Die letzten Stufen nach oben |
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