Dienstag, 20. November 2018

Eine kurze Reise nach Myanmar


Wie ich im letzten Blogeintrag schon ankündigte, blieb ich fast 2 Tage länger in Bangkok als ich wollte. Tja, wie kam es dazu? Ich kam am Montag Abend gegen 22 Uhr in Bangkok an. Mein Flug nach Myanmar ging am nächsten Morgen 6:45, aber von einem anderen Flughafen. Das heißt, ich musste sowieso von diesem Flughafen weg. Also fuhr ich nochmal in die Stadt, packte meinen Rucksack in das Hostel, wo ich knapp 3 Wochen zuvor war und genoss noch ein wenig die Atmosphäre der Stadt. Gegen 3 musste ich dann zum Flughafen. Und irgendwie war ich sehr traurig, dieses Land jetzt nach 4 Wochen zu verlassen. Es hatte etwas besonderes, auch weil Thailand auf meiner Reise die erste Station war. Aber nicht nur deswegen: Ich habe so viel erlebt und gesehen, das Essen genossen, tolle Menschen kennengelernt und mich immer sehr wohl und sicher gefühlt. Und natürlich war ich traurig und geschockt, weil bereits 4 Wochen um waren. Puh, das ging fix :( Nun stand der erste Landeswechsel an: Eine Woche Myanmar. Warum nur eine Woche? Naja, ich war länger in Thailand als geplant und hatte hintenraus keine Zeit, weil ich mich am 20. November mit Christoph in Hanoi getroffen habe. Aber in einer Woche kann man ja durchaus etwas über ein Land erfahren. Am Check-In gab es allerdings ein Problem: Sie wollten mein Visum sehen. Ja, das hab ich noch nicht, weil ich in Yangon Visa on arrival am Flughafen beantragen will. Das ging aber nicht mehr, ich musste also zwingend ein Visum vorab haben. Na toll, also hab ich online versucht das Visum zu beantragen. Dazu musste ich auch eine Adresse in Yangon angeben. Also suchte ich mir noch schnell ein Hostel. Als ich das bezahlen wollte, stimmte irgendwas mit den Sicherheitsbestimmungen meiner Bank nicht. Komisch, das ging die letzten Tage doch immer. Ich schaute also in mein Online-Banking...und wäre fast in Ohnmacht gefallen, das konnte nicht sein. Ich hatte theoretisch noch alles an Ersparnissen, aber da standen im Saldo -500€. Das heißt, es fehlte sehr viel...also richtig viel. Für einen kurzen Moment schob ich es darauf, dass ich nicht geschlafen hatte, vlt. hab ich falsch geschaut. Aber nein, es war wirklich nicht da. Es war zwar noch keine gebuchte Zahlung, aber eine vorgemerkte. Und ich bin mir sicher, dass ich nichts online für einen so hohen Eurobetrag bestellt habe. Naja, nützte nix. Ich schrieb ne Mail an die DKB und nutzte meine andere Kreditkarte. Zum Glück hatte ich noch eine (Danke an dieser Stelle an Thomas und Jessy für diesen wertvollen Tipp!). Nun konnte ich den Antrag weiter ausfüllen, aber das ging nicht....okay, war ja mal wieder klar...die Zeit für die Seite war abgelaufen. Ich musste also nochmal von vorne anfangen. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich maximal genervt, um nicht zu sagen, am Boden zerstört war. Der Antrag war nun abgeschickt: Express Visa innerhalb von 24h. Das konnte also 5min oder 24h dauern. Mmh... den 6:45 Flug konnte ich auf jeden Fall vergessen. Ich musste den Flug also umbuchen. Die Damen am Schalter meinten stornieren kann ich den Flug nur bis 4h vorher und umbuchen kann ich ihn erst, wenn ich das Visum habe. Ich hätte einen neuen Flug online buchen können, aber das wäre teurer. Nagut, wenn die das sagen. Im Nachhinein wird sich rausstellen, dass es Quatsch war und wir wohl aneinander vorbei sprachen, Sprachbarriere halt. Auf jeden Fall wusste ich nun nicht, wie lange ich am Flughafen hätte warten müssen. Also fuhr ich wieder in die Stadt. Und so blieb ich auch noch Dienstag und Mittwoch Vormittag in Bangkok. Das war zwar auch nicht schlecht, aber mir rannte im Grunde die Zeit für Myanmar davon. Achso, ich telefonierte am Dienstag noch mit der DKB und wäre fast ausgerastet: "Ja, auf meinem Konto ging eine hohe Zahlung ab, da muss etwas arg schiefgelaufen sein" DKB-Mensch: "Ich hab eine Vermutung, einen Moment....Ja, es ist so wie ich dachte. Wir haben auf ihrem Konto eine eventuell unsichere Verbindung eines Online-Händlers identifiziert und haben ihre Karte direkt gesperrt." "Ernsthaft!? Und da konntet ihr mich nicht mal darüber informieren?" DKB: "Ja, sie bekommen dazu noch eine Mail" "Herzlichen Dank, das ist reichlich spät" und der brüstet sich noch mit dem gutem Service. "Wir schicken ihnen innerhalb der nächsten zwei Wochen eine neue Karte zu" "Ja, das ist ziemlich schlecht, ich reise nämlich gerade ein halbes Jahr." DKB:"Wir können die karte auch ins Ausland schicken, da zahlen Sie einen Aufpreis" Im Ernst!? Ich soll dafür zahlen, dass ihr meine Karte wegen einer evtl. unsicheren Verbindung sperrt. Naja, long story, short: Ich nutze jetzt erstmal weiterhin die andere karte. 😊
Am Mittwoch ging es also 14 Uhr zum Flughafen. Ich hatte nun noch keinen Flug, weil die Damen ja meinten, ich brauche erst das Visum. Alles quatsch. Ich konnte den Flug nicht mehr umbuchen, nur neu buchen. Was das wieder kostet,  aber ich hatte ja auch keine Wahl, ich musste ja auch spätestens am 15. das Land verlassen, weil die 30 Tage Aufenthaltsgenehmigung für Thailand dann um waren. Ich bekam also meinen 17 Uhr Flug und war 19 Uhr dann schließlich in Yangon (ehemals Rangun), der größten Stadt des Landes. Den Abend verbrachte ich vor allem damit, zu planen, was ich mir in 5 Tagen nun alles anschauen kann und hatte dann ein ziemliches Hardcore-Programm vor mir. Am Donnerstag lieh ich mir ein Rad aus und schaute mir Yangon an. Es war toll, wieder mal Fahrrad zu fahren und so die Stadt zu erkunden, aber ich trank ungefähr 4l wasser, weil es unfassbar heiß war. Abends ging es dann mit dem Nachtbus zum Inle-Lake. Dort kam ich Freitag früh um 8 an und lieh mir direkt wieder ein Fahrrad aus und fuhr durch die Gegend, vor allem um den See zu erkunden. Das charmante hier war, bzw. war das oft der Fall, dass man sich in ein Restaurant setzt und es keine Karte gibt, sondern man sich einfach überraschen lässt, was es gibt. Das Essen in Myanmar ist dem Thailändischen schon ähnlich, aber nicht ganz so scharf und es ist vor allem fettig. Abends besuchte ich den Nachbarort Taunggyi. Dort fand gerade ein Balloon-Festival statt, was ich mir gern anschauen wollte. Es ist sozusagen eine Competition unter verschiedenen Balloon (Heißluft-) Bauern Myanmars. Wer baut den schönsten und größten Balloon, der nach dem aufsteigen, das schönste Feuerwerk abfeuert. Und es ist eine Tradition, die böse Geister vertreiben soll. Das Festival war aufgebaut wie ein riesen Jahrmarkt mit Ständen, in denen Essen, Getränke, Lose, Klamotten etc. verkauft wurde und es lief viel zu laute Musik, und an jedem Stand eine andere 😅. Das Festival hatte tausende Besucher, genau weiß ich es aber nicht. Wir schauten also dem Treiben zu. Die Balloons wurden an beliebigen Stellen in der Menge vorbereitet. Man musste also immer etwas schauen, wo gerade der nächste Balloon aufsteigt. Man dazu noch sagen, dass das ganze Festival sehr gefährlich ist: Es sterben jedes Jahr Menschen und vor zwei Tagen war wohl auch erst jemand umgekommen. Wir sahen also den ersten Balloon, in dem das Feuer entzündet wurde und der sich langsam aufblies, aber das ganze dauerte verdächtig lange und plötzlich brannte auch schon der ganze Balloon ab. Puuh, na wenn da mal nix passiert ist. Der zweite Balloon stieg zwar auf, aber brannte in etwa 50m Höhe komplett ab und fiel wieder runter. Zum Glück nicht in die Menge, aber dennoch in ein Waldstück, wo gleich mehrere Bäume abbrannten. Ein Balloon stieg zwar auf ohne zu abzubrennen, aber das Feuerwerk enzündete etwas zu früh und flog direkt in die Menge. Wir sahen aber auch zwei Balloons, bei denen alles funktionierte. Das war dann auch sehr beeindruckend, die Feuerwerk-Show zu beobachten. 
Am Samstag hatte ich eine Boots-Tour auf dem Inle-Lake gebucht. Das Leben der Einwohner in diesem Ort ist größtenteils auf den See ausgerichtet und so fuhren wir verschiedene Stationen an: Eine Tabakfabrik, eine Textilherstellung, Silberschmiede, einen Tempel…also es war super interessant, aber schon so ein typischen Touri-Ding. Abends ging es dann wieder mit dem Nachtbus weiter: Diesmal nach Bagan. In Bagan sollte der Bus zwischen 3 und 4 morgens ankommen. Das gute daran war, dass man in Bagan am besten den Sonnenaufgang von einer Pagode ansieht. Die Ankunft gegen 4 schien also perfekt um direkt zu einer Pagode zu fahren. Der Bus startete aber nicht direkt durch, sondern hielt 1,5h lang aller 10min an um noch irgendwelche Transportgüter einzusammeln. Das hat mich mega aufgeregt. 1h vor der Ankunft ging das ganze dann rückwärts, dass die Transportgüter aller 10min abgeladen wurden. Aber immerhin waren wir trotzdem rechtzeitig in Bagan. Ich lieh mir einen E-Roller aus und fuhr zu einer empfohlenen Pagode. Da waren dann auch noch gar nicht so viele Leute, sodass ich mir einen perfekten Platz sichern konnte. Und der Sonnenaufgang war auch 2h lang atemberaubend. Ich habe etwa 900 Bilder gemacht (😂), aber es war auch einfach wunderschön. Die Farben waren so schön und intensiv und aller ein paar Sekunden änderte sich das Bild zu einem neuen schönen Farbspiel. Das hat sich also mehr als gelohnt. Danach fuhr ich noch ein paar Stunden mit dem Roller durch Bagan, um mir verschiedene Pagoden anzuschauen. Bagan hat etwa 2000 Pagoden und das ist schon echt sehr beeindruckend diese Tempel-Landschaft zu sehen. Da hätte ich noch locker 3 Tage bleiben können, aber ich hatte hier ja keine Zeit. Abends bin ich dann mit einem Boot auf den Irawadi rausgefahren um den Sonnenuntergang zu sehen. Das war auch sehr schön, aber lange nicht so beeindruckend wie der Sonnenaufgang. Am nächsten Morgen hätte ich mir den Sonnenaufgang noch einmal anschauen können, aber dachte, dass es sicher nicht noch schöner werden kann als am Vortag und ich wollte mal etwas länger schlafen. Um 8 nahm ich den Bus nach Mandalay, meine letzte Station in Myanmar. Da fuhr ein anderes Mädel mit, die mir Fotos vom Sonnenaufgang des Morgens zeigte und ich bereute sofort, dass ich mich dagegen entschieden hatte, weil dieser Sonnenaufgang sah tatsächlich noch viel schöner aus. Aber gut, sich darüber zu ärgern, nützte jetzt ja auch nix mehr. Gegen 15 Uhr kam ich in Mandalay an, lieh mir dort direkt ein Fahrrad aus und fuhr damit durch die Stadt. Mein Ziel war vor allem der Mandalay-Hill, ein 240m hoher Hügel, auf dessen Spitze die Sutaungpyei Pagode steht. Von dort aus wollte ich mir den Sonnenuntergang ansehen. Am Fuße des Berges sah ich zwei weitere Radfahrer, die auch den Berg hinauffuhren. Die beiden wohnten in Mandalay und machten das jeden Tag. Das ist sportlich. Ich war auf der Hälfte schon fast tot. Die zweite Hälfte ging etwas besser, aber ich war echt k.o. und wahrscheinlich fragte sich wieder jeder, warum ich so rot im Gesicht war. Aber ab dem Erreichen des Tempels oben auf dem Berg konnte ich ja entspannen. Die Atmosphäre der Stadt insgesamt gefiel mir auch ausgesprochen gut. Vielleicht auch gerade deshalb, weil ich in Myanmar an allen Stationen so wenig Zeit hatte. Auf dem Rückweg kam ich an einem Springbrunnen vorbei, der eine so schöne Lichtinstallation zeigte, zu der schnulzige burmesische Musik lief, dass ich dort einfach wieder anhielt. Gut, die Musik war Geschmacksache, aber dem Springbrunnen schaute ich mindestens eine halbe Stunde lang zu. Für den nächsten Morgen hatte ich meinen Wecker auf 4:45 gestellt, weil ich zur 13km entfernten U-Bein Brücke fahren wollte um dort den Sonnenaufgang zu sehen. Ich hatte ein halbwegs sportliches Fahrrad, ich war auch noch nicht ganz unfit, eine dreiviertel Stunde sollte dafür eigentlich locker reichen. 6:22 war Sonnenaufgang und ich fuhr kurz nach 5 los. So hatte ich eine Stunde. Und ich muss sagen, dass es echt knapp wurde. Die Fahrradbremsen waren konstant am Schleifen, sodass es super anstrengend war und ich musste auch öfter anhalten um zu schauen, welche Straßen ich lang fahren muss. Vielleicht lag es auch einfach an der Uhrzeit, dass ich so langsam war, aber ich habe es gerade so geschafft kurz vor dem Aufgehen der Sonne da zu sein. Auf der Brücke wollten dann mal wieder ein paar einheimische Frauen mit mir Selfies machen. Das ist mir außer in Bagan überall in Myanmar passiert, dass jemand ein Foto mit mir wollte. So wenig Touristen sind es nun eigentlich auch nicht mehr. Aber vielleicht ist es doch etwas besonderes für die Burmesen, wenn sie jemanden mit blonden Haaren sehen. Nach dem Sonnenaufgang fuhr ich gemütlich zurück, hatte zum Frühstück so viel Hunger wie noch nie und danach hieß es dann auch schon wieder zusammenpacken und zum Flughafen fahren. Auch wenn ich nur knapp 6 Tage in Myanmar verbrachte, habe ich doch sehr viel gesehen und konnte einen guten Eindruck von dem Land bekommen. Es war definitiv nicht die letzte Myanmar-Reise. Gerade landschaftlich hat das Land noch so viel zu bieten. Aber auch die Einwohner sind sehr herzlich und freundlich. Das einzige, was mir nicht gefallen hat bzw. ein Problem, das Myanmar definitiv noch in den Griff bekommen muss, ist die Müllentsorgung. Also hier in Südostasien bekommt man ja sowie zu allem und jedem einen Plastikbeutel hinterhergeworfen, aber in Myanmar war es bisher besonders krass. Da gibt es auch so gut wie nie Mülleimer und wenn, ist das auch egal. Die Leute werfen einfach alles überall hin. Das sieht schlimm aus und tut auch weh das zu sehen. Aber abgesehen davon ist Myanmar ein absolut lohnenswertes Reiseziel.

Mit dem Rad durch Yangon

Shwedagon pagode in Yangon

Blick auf den Stadtpark

Mit dem Rad um den Inle-Lake

Das Gebiet um den See

Hier hatte ich mir eigentlich vorgestellt, den See endlich sehen zu können

Das Balloon-Festival in Taunggyi

Ein Balloon hebt ab

Ein Tag auf dem Inle-Lake

Bei dem Anblick habe ich auf jeden Fall Lust bekommen wieder zu wandern

Der Sonnenaufgang in Bagan: Teil 1

Teil 2

Teil 3

Balloons over Bagan

Ursprünglich wollte ich selber in einem Ballon mitfahren, bei dem Anblick hat sich das Zusehen aber auf jeden Fall auch gelohnt

Blick über die Pagoden in Bagan

Der Sonnenuntergang auf dem Irawadi

Mit dem Rad durch Mandalay

Blick vom Mandalay-Hill

Blick bzw. Sonnenuntergang vom Mandalay-Hill

Bei so schön beleuchteten Tempeln könnte man fast an Weihnachtsmarkt denken, wenn da nicht 36 Grad wären :)

Ein toller Zeitvertreib


Sonnenaufgang auf der U-Bein Bridge: Teil 1

Teil 2

Teil 3

Mittwoch, 14. November 2018

Heeeey, ab in den Süden


Am Flughafen in Chiang Mai lernte ich eine Österreicherin kennen, die ebenso wie ich am Flughafen schlief um nicht extra für die paar Stunden eine Übernachtung zu buchen. Sie hatte noch keine Idee, wo genau sie nach dem Flug hingeht und so dachte ich, dass sie mich vielleicht nach Khao Lak begleitet. Wir lernten dann allerdings noch 2 Engländer kennen, die nach Koh Phi Phi wollten, was durchaus lukrativer für Backpacker ist und so schloss sie sich den beiden an. Als wir am Flughafen in Phuket ankamen, fragte ich gefühlt jeden, ob er auch nach Khao Lak möchte… aber keiner wollte dahin. Die Leute fuhren nach Koh Phi Phi, Penang oder blieben in Phuket. Einer antwortete sogar mit: Wer will denn nach Khao Lak, komm doch mit nach Penang. Also ich war drauf und dran mit der Österreicherin nach Koh Phi Phi mitzugehen, aber ich wollte ja auch gerne Maria und Ulf noch einmal sehen. Also nahm ich alleine das Taxi nach Khao Lak (etwa 1h Fahrt), was mich mega ankotzte, weil das übelst teuer war und weil es auch an dem Flughafen keinen öffentlichen Bus gab. Ich war aber auch zu müde irgendwie nach Alternativen zu suchen. Im Nachhinein sehr ärgerlich, aber nicht zu ändern.
Im Hostelzimmer (übrigens das teuerste, das ich in Thailand hatte mit 8€ pro Nacht) angekommen, in dem 8 Betten, aber nur ich drin war (so viele Backpacker gibt es hier also nicht), hab ich mich nur schnell umgezogen und bin dann an den Strand gegangen um Maria und Ulf zu sehen. Der Strand war sehr schön, aber es war halt ein Hotel Resort am anderen mit vielen deutschen oder generell Pauschaltouristen. Aber da hatte man wenigstens seine Ruhe am Strand, weil die alle nur im Liegestuhl oder am Pool liegen und ihr Buch lesen wollten. Unsere Tage (Sonntag bis Freitag) bestanden vor allem aus Chillen am Strand, Abkühlen im Wasser, Bier oder Cocktails trinken, quatschen und essen. Montag Nachmittag liehen wir uns zwei Roller aus, die wir dann erst Abends nutzen konnten, weil es plötzlich anfing mit regnen und erst 18 Uhr wieder aufhörte. 18 Uhr fuhren wir dann zum Tsunami-Museum. Khao Lak war in 2004 der am schlimmsten betroffene Ort Thailands. Das Museum war sehr interessant, aber auch echt schockierend und bewegend, die Bilder und Videos zu sehen. Aber ich muss sagen, dass die Leute den Ort echt wieder gut aufgebaut haben. Am Dienstag ging es zu einem Tagesausflug auf die Surin Islands, die ein echtes Schnorchel-Paradies sein sollen. Alleine die 2h Hinfahrt mit dem Boot fand ich toll. Das erinnerte mich direkt an meinen Tauchkurs: Das Fahren übers Meer, wo du weit und breit nur Wasser und ab und zu kleine Inseln oder Felsen siehst und ansonsten nur den salzigen Fahrtwind im Gesicht spürst, ist einfach ein absolut tolles Gefühl, zumindest solange man nicht seekrank ist. Auf der Insel hatten wir uns zuerst das Gypsy-Dorf angeschaut. Die Einwohner der Insel sind Gypsies, oder auch Moken genannt. Sie sind Seenomanden, die in der Zeit des Monsuns auf der Insel leben und in der übrigen Zeit mit Booten von Insel zu Insel ziehen und vorwiegend von Fischen und Meeresfrüchten leben, daher nannte man sie früher auch Seezigeuner. Das krasseste war, dass beim Tsunami 2004 keiner von ihnen umkam, nur das Dorf wurde komplett zerstört. Ihr ältester Bewohner (etwa 85 Jahre alt, er wusste es selbst nicht so genau 😊 ) hatte das damals gespürt und allen Bewohnern gesagt, sie sollen mit auf den Berg kommen. Laut der Geschichte hatte der Mann wohl eine Eingebung. Ich glaube eher, er hat das vorangegangene Erdbeben gespürt und war dann so klug zu denken, dass da evtl. noch eine Welle kommen könnte. Wie dem auch sei, es haben alle überlebt.😀 Nach dem Gypsy-Besuch ging es auf den ersten Schnorchelgang und es gab echt einiges zu sehen unter Wasser: Viele Fische und Riffe. Eine Zeitlang bin ich an der Kante entlang geschwommen, an der der Meeresboden von den 2-4m Tiefe ganz tief abfiel, wahrscheinlich auf 15-20m. Da hatte ich dann direkt das dringende Bedürfnis endlich wieder tauchen zu gehen. Das konnte oder wollte ich in Khao Lak jedoch nicht machen, weil die Tauchgänge hier unglaublich teuer waren. Das Tauchen musste also noch etwas auf sich warten lassen. Die Mittagspause verbrachten wir auf einem Inselteil, wo man auch übernachten konnte, entweder in Holzbungalows oder in Zelten am Strand. Die Zelte waren jedoch so dicht aufgestellt, dass das eher wie ein Gefangenenlager aussah. Besonders einladend fand ich das also nicht, aber wir wollten ja auch nicht dort übernachten. Der Strand jedenfalls war ziemlich schön. Nach der Mittagspause ging es dann noch zweimal schnorcheln, wo es auch wieder jede Menge zu sehen gab. Und dann ging es wieder zurück zum Festland.
Am Donnerstag machten wir den nächsten Tagesausflug zum Nationalpark Khao Sok. Das ist ein Naturschutzgebiet im Landesinneren mit dichtem, unberührten Urwald. Wir machten dort als erstes eine Wanderung zu einem Wasserfall, an dem man auch hätte baden gehen können. Da es allerdings regnete, hatten wir darauf nicht so viel Lust. Und die Wanderung war auch eher ein lahmer Spaziergang: Unser Guide ist fast eingeschlafen beim Laufen und war auch vor allem damit beschäftigt, Nachrichten mit seinem Smartphone zu versenden. Geredet hat er meistens nur, wenn wir mal was gefragt haben oder wenn ein Infoschild an der Seite stand. Dann hat er uns das erzählt, was wir auf dem Schild auch selber lesen konnten. Als ich ihn mal fragte, ob wir nicht etwas schneller gehen können, hat er nur gelacht und den Kopf geschüttelt. Ich glaube, er hat mich gar nicht erst verstanden. Das Tempo wäre ja an sich auch okay gewesen, wenn er uns wenigstens ein paar Sachen erzählt hätte. Das schlimmste an der Tour waren die Blutegel. Ich hatte zum Glück keine, das Moskitospray hat wohl geholfen, aber Maria wurde des Öfteren von den Viechern heimgesucht. Abgesehen vom Guide, dem leichten Regen und den Blutegeln war die Tour aber sehr schön. In dem Nationalpark könnte man locker auch mehrere Tage verbringen, aber so viel Zeit hatten wir leider nicht. Nach der Tour waren wir an einem Tempel, der von lauter kleinen Affen umzingelt ist. Wir haben dann Bohnen bekommen um die Affen zu füttern. Die waren voll süß und lustig, können aber bestimmt auch sehr garstig werden. Nach der Mittagspause ging es dann auf eine Bamboofloßtour: das war super. Die Felsen, an denen der Fluss entlang führte, waren beeindruckend und wir haben noch jeder einen aus Bamboo geschnitzten Becher bekommen. Auf dem Rückweg waren wir dann noch kurz an einem Viewpoint und dann ging es wieder zurück. Abends waren wir dann das letzte Mal in unserer Stamm-Cocktail-Bar und ich glaube, unsere Lieblingskellnerin war auch echt etwas traurig, als wir sagten, dass das heute unser letzter Abend ist.
Am nächsten Tag ging es dann für mich mit dem Bus weiter in den Süden nach Krabi, damit ich von dort die Fähre nach Koh Phi Phi nehmen kann. In dem Bus lernte ich zwei Berliner kennen, die zwar leider nur nach Krabi wollten, aber in unserer Unterhaltung erzählte ich von der 7h Flugverspätung, die ich bei der Hinreise hatte und sie erzählten mir, dass sie das auch mal hatten und über die Gesellschaft Flightright, über die Erstattungen sicher zurückgefordert werden können. Ich könnte das natürlich auch selbst machen, aber so hab ich keinen Aufwand und oft wird man als Privatperson auch einfach irgendwie abgewimmelt. Wenn alles klappt, bekomme ich 400€ zurück. Das ist grandios, vor allem weil der Flug selbst nicht mal so viel gekostet hat. 😊
Auf der Fährüberfahrt war ich dann auch schon wieder total vorfreudig anzukommen, denn Koh Phi Phi hieß für mich in erster Linie, endlich wieder tauchen zu gehen, da die Preise hier sehr vernünftig fürs Tauchen sind. Aber auch ansonsten freute ich mich, da ich viel gutes über diese kleine Insel gehört hatte. Noch auf der Fähre war ich schockiert, wie viele Leute nach Koh Phi Phi wollten. Es war ein unglaubliches Gedränge, aber das hat sich dann zum Glück doch ganz gut verlaufen. Nach der Ankunft auf der Insel suchte ich mein Hostel, das direkt am Strand war (10m), mit zugehöriger Strandbar und wo bereits nachmittags laute Musik lief. Der Strand vor dem Hostel war auch traumhaft schön, auch wenn bei meiner Ankunft gerade Ebbe war und das etwas karg erschien. Vor Sonnenuntergang bin ich dann zum Koh Phi Phi Viewpoint gelaufen, naja eher gestiegen. Das war ziemlich anstrengend, weil gefühlt 40 Grad und die Treppen echt steil waren. Aber für den Ausblick hatte sich das gelohnt, auch wenn da hunderte Leute oben waren und komische Poser-Fotos schossen. Ich saß einfach nur da und habe den Ausblick genossen. Abends war dann Strandparty vor dem Hostel angesagt und ich trank zum ersten mal in meinem Thailand Urlaub einen Bucket. Für die, die es nicht wissen: Das ist einfach nur ein kleiner Eimer mit 1-2l Fassungsvermögen, in dem Mixgetränke verkauft werden. Das coole an den Partys ist, dass erstens viel Elektro läuft und zweitens viele Feuershows und UV-Licht Aktionen stattfinden, wie zum Beispiel fluoreszierende Springseile über die die Locals im Liegestütz drüberspringen. Das war beeindruckend, aber die machen das ja auch jeden Tag. Man hat auf jeden Fall immer was zu sehen. 
Am nächsten Tag ging es dann endlich wieder Tauchen: Ich kann gar nicht beschreiben wie sehr ich mich darauf freute. Ich war aufgeregt wie ein Kind kurz bevor es die Weihnachtsgeschenke bekommt. Wir fuhren mit dem Boot raus zur Westseite der Südinsel von Koh Phi Phi (auf der Ostseite der Insel befindet sich der Strand and dem der Film, The Beach, mit Leonardo DiCaprio gedreht wurde.) zum ersten Tauchspot und es war mal wieder der absolute Wahnsinn tauchen zu gehen: So viele verschiedene Fische und Fischschwärme, einfach toll. Eine Sache verpasste meine Tauchgruppe aber. Also es gab verschiedene Gruppen von 3-5 Leute, die nacheinander starteten. Als wir nach dem ersten Tauchgang wieder am Boot waren, erzählten alle von den 8 Haien, die sie gesehen haben. Na toll, wir hatten keine Haie gesehen, die müssen wir um wenige Minuten verpasst haben. Schade, aber irgendwann werde ich die auch endlich sehen. Beim zweiten Tauchgang war es ähnlich toll wie beim ersten, aber das beste war, dass ein paar Minuten vorm Auftauchen, wieder direkt eine Schildkröte neben uns war. Ich finde diese Lebewesen einfach wunderschön. Und so ging der Tauchtag entspannt zu Ende und ich überglücklich wieder an Land. Mal sehen, wann ich nun das nächste mal zum Tauchen komme. Abends gab es dann im Grunde wieder das gleiche Programm wie am Vorabend. Kleiner Dämpfer dieses Abends war, als ich in eine Scherbe getreten bin: Ich war gerade auf dem Heimweg und war leichtsinnigerweise barfuß unterwegs und plötzlich trat ich mit der rechten Ferse auf einen Stein, was auch total weh tat. Dann guckte ich unter meinen Fuß und dummerweise war das kein Stein, sondern wohl eine Scherbe, den mein ganzer Fuß war direkt voller Blut. Mir war gleich leicht schwummrig, ich setzte mich an den Rand, tat das rechte auf das linke Bein und tropfte direkt alles mit Blut voll. Aber mir kamen auch gleich einige Leute zu Hilfe und brachten mich ins Medical Center, das zum Glück nur 50m entfernt war. Dort wurde die Wunde dann ordnungsgemäß versorgt. Alles also halb so schlimm. Aber was lernt man daraus: Bitte niemals barfuß durch Straßen laufen. Es gibt genug Idioten, die alles mögliche fallen lassen. 
Am Sonntag machte ich einen gemütlichen Strandtag und nachmittags ging ich mit zweien aus meinem Hostelzimmer Kanu fahren. Wir sind zu einem anderen Strand gefahren, Monkey Beach, wo es theoretisch auch Affen geben sollte: Einen haben wir aber nur gesehen. Danach sind wir von der einen Küstenseite zur anderen gefahren und dann wieder zurück. Das war cool, so übers offene Meer mit dem Kanu zu fahren. Der Rückweg zum Strand war nur etwas schwierig, weil die Ebbe nun schon weit fortgeschritten war und man aufpassen musste nicht die Steine oder Korallen anzufahren, die nun schon sehr nah an der Wasseroberfläche waren. Nächster Dämpfer war dann, dass meine Sandalen, die ich am Strand ließ, nicht mehr da waren. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass jemand alte Sandalen klaut, aber ich habe sie nirgends gefunden. Naja, aber das war das einzige, was mir in 4 Wochen Thailand abhanden gekommen ist, also neben den Dingen, die ich immer mal irgendwo vergessen habe :D. An diesem Abend wagten wir uns mal in ein Fishspa. Ich konnte natürlich nur das linke Bein da reinhalten, wegen der Verletzung. Auf jeden Fall war das recht lustig. Das hat so gekitzelt, dass man extrem lachen musste, so ging es mir zumindest. Das sollte man also auf jeden Fall mal ausprobiert haben. Und danach habe ich es dann auch endlich gewagt mir ein Tattoo stechen zu lassen: Etwas verrückt war die Aktion, aber ich bin sehr zufrieden damit. Ihr müsst wissen, dass es gerade auf den Inseln im Süden ein Tattoo-Studio nach dem anderen gibt, und man da echt in Versuchung kommt. 😇 Es tat auch gar nicht so weh, nur ein bisschen.
Am Montag ging es dann mit der Fähre nach Phuket und von dort nach Bangkok mit dem Flugzeug. Und eigentlich hätte ich auch gar nicht mehr so viel Zeit in Bangkok rumkriegen müssen…aber im nächsten Blogeintrag werdet ihr dann lesen, warum ich doch noch fast 2 Tage länger in Bangkok blieb bzw. bleiben musste.

Ein typisches Bild: Ulf, Maria und ich beim Cocktail trinken :)

Unser Strand in Khao Lak

Maria fliegt jetzt erstmal ins Wasser 😈

Sunset in Khao Lak

Bei diesem Ambiente trinkt man gerne Cocktails

Den Pool habe ich gar nicht ausgestet, aber schön sah er aus
Warten bis wir endlich mit dem Moped starten können

Ausflug zu den Surin Islands

Surin Islands Beach

Ebenfalls auf den Surin Islands

Ulf haben wir heute mal zuhause gelassen :)

Ausflug nach Khao Sok

Khao Sok

Die Teletubbies in Khao Sok 😂

Bamboo-Floß Tour

Viewpoint in Khao Sok

Kurz nach meiner Ankunft auf Koh Phi Phi

Der Strand in Kho Phi Phi vor meinem Hostel

Auf dem Weg zum Tauchen

Nach dem Tauchen: Relaxen in der Bucht

Nachdem ich in eine Scherbe getreten war, neben meiner Blutlache und mit Bucket in der Hand 😂

Kanu-Ausflug zum Monkey Beach

Typische Feuershow

Fish-Spa

Im Tattoo-Studio: Die letzten Stiche mit der Bamboo-Technik. Ein Hufeisen ist es geworden :)

Blick über Koh Phi Phi

Bangkok: Khao San Road at Night